Notfalls ein Einwurf zum Gegner
Marienborn. Das verspricht ein gewaltiges Kontrastprogramm zu werden: Nachdem Verbandsligist TuS Marienborn am vorigen Sonntag die extrem spielstarken Brasilianer des TuS Rüssingen niedergerungen hat, geht es am Sonntag zur SG Rieschweiler. Dass die Pfälzer Tabellenletzter sind, wäre nach erst einem Spieltag nicht sonderlich erwähnenswert, ist es in diesem Fall aber dennoch – denn nach ihrem Auftritt in Idar-Oberstein weisen sie ein Torverhältnis von 0:9 auf.
Kayhan Cakici will dieser Klatsche keine größere Bedeutung beimessen. „Mit neun Gegentoren haben wir selbst Erfahrung“, verweist er auf die Testspielniederlagen gegen Alemannia Waldalgesheim und den VfB Ginsheim. „Und dann haben wir trotzdem das erste Punktspiel gewonnen. Deshalb gucke ich nicht auf Ergebnisse, die sind irrelevant.“
Es ist davon auszugehen, dass die Aura des Trainers stark genug ist, um diese Haltung auf die Mannschaft zu übertragen. Cakici wird selbst wissen, dass nicht alles, was hinkt, ein Vergleich ist, sprich: Die Qualitäten der SG Rieschweiler sind von jenen der Marienborner Lichtjahre entfernt. Und da die TuS am vorigen Sonntag nicht nur die allseits bekannte Tatsache bestätigt hat, zur fußballerischen Extraklasse der Liga zu gehören, sondern auch ungeahnte Defensivstärke an den Tag legte, wird sie sich am Sonntag schon selbst schlagen müssen, um leer auszugehen.
Hohes Niveau als Maßstab
Cakici erwartet von seinen Akteuren exakt die gleiche Einstellung wie beim 2:1-Auftakterfolg. „Wir wollen so spielen wie gegen die Brasilianer, sowohl im Angriff als auch in der Verteidigung.“ Letzteres könnte sich freilich schwierig gestalten, weil kaum vorstellbar ist, dass der bevorstehende Gegner die Mainzer auch nur ansatzweise unter Druck setzen kann, wie es die schnellen, technisch beschlagenen Rüssinger taten. „Aber wir wollen unsere Dinge offensiv wie defensiv weiter einstudieren“, sagte der Trainer.
Notfalls werde man eben mal einen Einwurf zum Gegner werfen, um diesem die Gelegenheit zu Spielaufbau oder Konter zu geben – und den dann im Keim zu ersticken. „Auch bei gegnerischen Abstößen können wir in unsere Positionen gehen und unsere Verhaltensmuster trainieren.“
Was die Mannschaft am vorigen Sonntag geleistet habe, sei großartig gewesen, sagt Cakici. Allerdings kommt sie aus dieser Nummer auch so schnell nicht mehr raus. „Dieses Niveau ist der Maßstab, den ich ab sofort anlege. Insbesondere gegen Konkurrenten, die gerade neun Tore kassiert haben.“
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