Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 22.04.2022

Noch nicht der richtige Zeitpunkt

David Nemeth ist in der Rangfolge der Innenverteidiger des FSV Mainz 05 um eine Position zurückgefallen. Über die Perspektiven des jungen Österreichers will Trainer Bo Svensson aber erst nach der Saison sprechen.
Gegen Union Berlin gab David Nemeth am siebten Spieltag sein Bundesligadebüt.
Gegen Union Berlin gab David Nemeth am siebten Spieltag sein Bundesligadebüt. | Eva Willwacher

Mainz. Welche Rolle spielt eigentlich David Nemeth im Kader des FSV Mainz 05? Im Sommer vorigen Jahres war der Österreicher nach einem Ausleihjahr von Sturm Graz zurückgekehrt – und das mit sehr viel Lob im Gepäck. Nachdem er sich in der Ersten Liga seines Heimatlandes ohne Anlaufzeit einen Stammplatz gesichert hatte, wollte Nemeth sich auch in Deutschland durchsetzen. Daraus ist noch nichts geworden.

Hinter Stefan Bell, Moussa Niakhaté, Jeremiah St. Juste und Alexander Hack als fünfter Innenverteidiger in die Saison gegangen, kommt der 21-Jährige bislang auf sechs Einsätze, lediglich zwei von Beginn an. Eine enttäuschende Bilanz angesichts der Tatsache, dass St. Juste die meiste Zeit verletzt fehlte und nicht selten ein weiterer Positionskonkurrent ausfiel. Doch mal entschied sich Trainer Bo Svensson dafür, Silvan Widmer von der rechten Außenbahn in die Dreierkette zu schieben, mal erhielt der als Mittelfeldspieler geführte Niklas Tauer den Vorzug.

Schneller und beweglicher

So wie beim 0:0 gegen den VfB Stuttgart vor einer Woche, als Tauer der beste Mainzer war und als einziger auch die insgesamt grausig schwache erste Halbzeit auf gutem Niveau absolvierte. „Niklas bringt auf der seitlichen Innenverteidigerposition Dinge mit, die für uns sehr wertvoll sind“, erläuterte Bo Svensson in der Pressekonferenz vor dem Spiel beim VfL Wolfsburg seine Entscheidung für den gebürtigen Mainzer. Gegenüber Nemeth habe er den Vorteil, schneller und beweglicher zu sein, so wie St. Juste und Niakhaté in dieser Beziehung Bell und Hack voraus seien.

Nemeth kam bei seinen Einsätzen über gute Ansätze noch nicht hinaus, häufig wirkte er unglücklich. Mitunter hatte er auch Pech, wie im Hinrundenspiel gegen Union Berlin, als er als letztes Glied einer falsch postierten Kette ins Laufduell mit Taiwo Awoniyi musste und es erwartungsgemäß verlor, was der Nigerianer zu einem seiner zwei Treffer nutzte (Silvan Widmer erging es beim anderen Gegentor ähnlich).

Welche Perspektive der Österreicher im Mainzer Kader auch vor dem Hintergrund hat, dass im Sommer womöglich sowohl Niakhaté als auch St. Juste den Bruchweg verlassen, „darüber zu sprechen ist noch nicht der richtige Zeitpunkt“, sagte der Trainer. Solche Fragen wolle er erst nach dem letzten Spieltag öffentlich behandeln. Nemeths Aussichten auf einen Einsatz am Freitagabend beim VfL Wolfsburg (→ „Uns erwartet ein megaschweres Spiel“) jedenfalls sind gering, da auch der vorige Woche verletzt ausgefallene Hack wieder mitwirken könne und eine Option für die Anfangsformation sei.

 

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