Rainer Stauber | 23.07.15 Mit Vollgas ins Viertelfinale Vollgas geben: Kaum etwas trifft es besser als dieses Motto, mit dem Philipp Grebner durch die Rudersaison rast. Auch bei seiner Premiere im Nationaltrikot war das Mainzer Talent flott unterwegs und erreichte locker das Viertelfinale der U23-Weltmeisterschaften. Volle Kraft voraus: Im Vorlauf konnte dem deutschen Boot mit Philipp Grebner (links) und Jonathan Rommelmann niemand das Wasser reichen. | MRV Ruderten mangels weiblicher Konkurrenz im Männerfeld mit: die Mainzer Ersatzfrauen Frederike Reißig (links) und Karolina Farr. | MRV Plovdiv. Erster Platz im Vorlauf, dazu die mit Abstand schnellste Zeit des 28 Teams umfassenden Starterfeldes im leichten Doppelzweier bei der U23-Weltmeisterschaft im bulgarischen Plovdiv: Philipp Grebner hat die Feuertaufe bei seiner ersten WM-Teilnahme überhaupt souverän gemeistert. Als das junge Talent des Mainzer Ruder-Vereins mit seinem Krefelder Partner Jonathan Rommelmann über die Ziellinie schoss, hatte der deutsche Doppelzweier rund zwei Bootslängen Vorsprung auf die Konkurrenz aus Neuseeland und Ungarn. Die weiteren Boote aus Japan, der Ukraine sowie der Schweiz waren ohnehin weit abgeschlagen. Und mit dem Vorlaufsieg sollte sich auch die erste (große) Anspannung legen. „Ich war mega aufgeregt. Es war mein erstes Rennen mit dem Adler auf der Brust“, erzählte Grebner nach dem ersten erreichten Etappenziel. „Viel Zeit, darüber nachzudenken, hatte ich aber eh nicht. Denn dann ging es ja schon los.“ Was auch gut so war, zumal sich rasch zeigen sollte, dass die Vorbereitung des neuformierten Doppelzweiers offenbar mehr als gelungen ist. Von Beginn an bestimmte das deutsche Boot den Rennverlauf und fuhr schließlich einen Start-Ziel-Sieg ein. „Wir konnten uns schnell von der Konkurrenz lösen und sind dann unser Rennen gefahren“, freute sich der 20-jährige Mainzer über den rundum gelungenen Auftakt. Starker Start gibt Selbstbewusstsein Grebner weiß, dass der Vorlauf noch keine echte Standortbestimmung war. Die wird es frühestens am Freitag im Viertelfinale geben. Allerdings tat der Auftaktsieg gut: „Das hat uns nochmals eine Portion Selbstbewusstsein für die nächsten Rennen gegeben, zumal wir die Konkurrenz überhaupt nicht einschätzen konnten.“ Für das Viertelfinale verspricht der Mainzer Aufsteiger der Saison nicht nur, dass er und sein Partner Jonathan Rommelmann „voll motiviert“ sind, auch dann soll es wieder heißen: „Vollgas geben“. Derweil gibt es traditionell bei internationalen Veranstaltungen stets auch ein sogenanntes Ersatzleuterennen. Für die Mainzer Ruderinnen Karolina Farr und Frederike Reißig - sie wurden für die U23-WM für den Notfall nachnominiert - fiel dies im Riemenzweier jedoch ins Wasser. Es fanden sich einfach keine Gegnerinnen, da die anderen Nationen in dieser Bootsklasse ohne Ersatz angereist waren. MRV-Frauen rudern gegen Männer Ausbremsen konnte dies die beiden MRV-Athletinnen allerdings nicht. Sie maßen kurzerhand ihre Kräfte mit den Ersatzleuten der Männer im Riemenzweier und steuerten schließlich mit rund 100 Metern Rückstand über die Ziellinie, womit Farr/Reißig immerhin auch ihren Auftritt in Plovdiv hatten. Für beide heißt es in den folgenden Tagen nun: zur Stelle sein, wenn eine Athletin ausfällt - und darüber hinaus das deutsche Team anfeuern. Davon wird dann vor allem Farrs Freund Philipp Grebner profitieren. In dessen Vorlauf hat das zumindest schon mal gut geklappt. Alle Artikel von Rudern