Bundesliga Damen | Guido Steinacker | 13.07.2020

Die den Ball anzieht

Die Lücke auf der Kreisposition ist geschlossen: Handball-Bundesligist FSV Mainz 05 hat die 22-jährige Hamburgerin Sophia Michailidis vom Zweitligisten TV Beyeröhde verpflichtet.
Sophia Michailidis bei ihrem jüngsten Auftritt in Mainz, dem Gastspiel mit dem TV Beyeröhde im Januar 2019. Das Verfolgerduell der Zweiten Bundesliga entschieden die 05er mit 36:31 (14:11) für sich.
Sophia Michailidis bei ihrem jüngsten Auftritt in Mainz, dem Gastspiel mit dem TV Beyeröhde im Januar 2019. Das Verfolgerduell der Zweiten Bundesliga entschieden die 05er mit 36:31 (14:11) für sich. | A. Kretschmer

Mainz. Auf der Kreisläuferposition hat Handball-Bundesligist FSV Mainz 05 seine Stammbesetzung gefunden. Neben der Polin Aleksandra Dorsz (24) wird Sophia Michailidis die Abgänge von Alexandra Tinti, Nina Reißberg und Janka Bauer kompensieren. „Wir freuen uns, dass wir mit Sophia Michailidis für eine der beiden vakanten Kreisläuferpositionen eine sowohl menschlich als auch sportlich gute Besetzung gefunden haben“, sagt Abteilungsleiter Karl-Heinz Elsäßer.

Die 1,68 Meter große gebürtige Hamburgerin stammt aus der Jugend des Buxtehuder SV, begann ihre aktive Laufbahn aber in der Zweiten Mannschaft von Bayer Leverkusen in der Dritten Liga. Zuletzt war sie drei Jahre lang beim Wuppertaler Zweitligisten TV Beyeröhde aktiv. In den Spielzeiten 2017/18 und 2018/19, unter dem jetzigen Bretzenheimer Trainer Martin Schwarzwald, war sie entsprechend Gegnerin der 05-Handballerinnen.

Mit Buxtehuder Jugend in DM-Finalen

Zu ihren sportlichen Erfolgen zählt Michailidis den dritten Platz im Länderpokal 2013 mit der Hamburger Auswahl, mit den Buxtehudern wurde sie gar Deutsche Meisterin der B-Jugend (2014) und Vizemeisterin mit der A-Jugend (2016). „Die Chance, sich mit den besten Mannschaften Deutschlands messen zu dürfen, sollte man sich nicht entgehen lassen“, begründet die 22-Jährige ihren Wechsel nach Rheinhessen. Vor allem das Gesamtpaket in Mainz habe sie überzeugt. „Ich kann hier gut Uni und Handball miteinander verbinden und ich kenne schon viele Leute vom Verein. Außerdem habe ich mich schon immer bei den Spielen in Mainz sehr wohlgefühlt.“

Für 05-Trainer Florian Bauer ergibt sich zusammen mit Dorsz die Chance auf ein gut funktionierendes Duo am Kreis. „Sophia wird die Position in Zusammenarbeit mit Aleksandra perfekt besetzen“, ist er überzeugt. Michailidis habe gerade im Angriff „tolle Fähigkeiten in der Art und Weise, wie sie die freie Räume erahnt und den Ball quasi anzieht“, sagt der Trainer. Zudem sehe er sie als „klassische Teamplayerin“. Bei ihrer Abwehrarbeit sieht Michailidis selbst noch einiges Entwicklungspotenzial. „Ich möchte definitiv an meiner Defensivleistung weiterarbeiten und mehr Konstanz erreichen.“

Anstrengende Wochen

Dass es für ihr neues Team eine schwere Aufgabe werden dürfte, in der vergrößerten Liga mit zusätzlichen Absteigern zu bestehen, ist der Hamburgerin voll bewusst. „Je nachdem, wann es wirklich wieder mit dem Spielbetrieb losgeht, können sehr anstrengende Wochen mit mehreren Spielen in einer Woche auf uns zukommen. Aber ich bin mir sicher, dass wir das irgendwie schaffen!“

Michailidis wird an der Johannes-Gutenberg-Universität weiterstudieren, das Berufsziel ist noch offen. Entweder gehe es nach ihrem Bachelorstudium in „Sport, Erlebnis und Bewegung“ zum Sportmaster oder in Richtung Psychologie, erläuterte sie.

Alle Artikel von Handball