Zweite Bundesliga Damen | Peter H. Eisenhuth | 04.10.15

Maximal frustriert

ASC-Basketballerinnen verlieren beim BVUK Würzburg nach der Pause den Faden und die Partie mit 56:59.
Für Nachwuchsspielerin Hannah Finke endete die Fahrt mit dem ASC-Zweitligateam nach Würzburg mit einer Niederlage, die nie hätte zustandekommen dürfen.
Für Nachwuchsspielerin Hannah Finke endete die Fahrt mit dem ASC-Zweitligateam nach Würzburg mit einer Niederlage, die nie hätte zustandekommen dürfen. | Archiv/Eßling

Würzburg. So kurz angebunden war Alexander Schoch in den vergangenen Jahren noch nie. „Ich möchte dazu nicht viel sagen“, stellte der Trainer der Zweitliga-Basketballerinnen des ASC Mainz zu Beginn des Gesprächs fest. Am liebsten hätte er es nach der 56:59 (50:41, 39:26, 20:10)-Niederlage beim BVUK Würzburg bei vier Worten belassen: „Ich bin maximal frustriert.“

Schoch hatte vor der Partie vermutet, dass der Vorjahresvierte der Südgruppe in dieser Saison ein Gegner sein würde, den seine Mannschaft schlagen könne. Am Sonntagabend änderte er seine Einschätzung leicht ab: „Dieses Spiel hätten wir gewinnen m ü s s e n.“ Dazu hätte es keiner übermenschlichen Anstrengung bedurft; es wäre schon ausreichen gewesen, in der zweiten Halbzeit nicht komplett den Faden zu verlieren und nur noch 17 Punkte zu erzielen – im letzten Viertel waren es lediglich sechs.

Individuelle Unzulänglichkeiten

Warum dieser Einbruch nach einer überlegen geführten ersten Halbzeit kam – schon hier hatten seine Frauen zu viele Korbleger vergeben –, vermochte der Coach nicht zu erklären. Schoch beschränkte sich weitgehend auf Beschreibungen: schlechtes Verhalten beim Defensivrebound, generell zu viele individuelle Fehler in der Verteidigung, zu viele Einzelaktionen in der Offensive. „Das sind leider genügend Ansatzpunkte, an denen wir arbeiten müssen. Aber am Ende waren es individuelle Unzulänglichkeiten Einzelner.“

Wen er damit meinte, mochte Schoch nicht näher erläutern. „Auf diese Seite der Macht begebe ich mich nicht“, wehrte er mit dunklem Humor ab. „Aber die Fehler lagen vor allem bei den Startern.“ Die Tatsache, dass seiner Mannschaft 22 Punkte mehr gelungen waren als zum Saisonauftakt gegen den USC Heidelberg, bot für den Trainer keinen positiven Ansatzpunkt. „Es wäre beschämend gewesen, mit einer ähnlichen Ausbeute vom Feld zu gehen. Es war so schon schlimm genug, wir hätten schon vor der Pause 50 Punkte machen müssen.“

In den Hintergrund geriet angesichts dieser Niederlage das Debüt der US-Amerikanerin Bria Richardson. Am Donnerstagabend in Mainz angekommen und erst einmal im Mannschaftstraining gewesen, stand die Aufbauspielerin rund 25 Minuten auf dem Feld. Die überschaubare Leistung war zu diesem Zeitpunkt noch keine große Überraschung – und sicher auch nicht das größte Problem, das der ASC in Würzburg offenbarte.

 

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