red | 07.06.14 Mainzer Erklärung soll Inklusion im Sport vorantreiben Vor dem Beginn der Wettkämpfe beim DJK-Bundessportfest stand eine Willenserklärung des Veranstalters: Im Erbacher Hof unterzeichneten der DJK-Verband, der Deutsche Behindertensportverband, der Deutsche Gehörlosen-Sportverband sowie Special Olympics Deutschland eine „Mainzer Erklärung". Die verspricht Bemühungen um mehr gemeinsamen Sport Behinderter und Nichtbehinderter. Die Mainzer Erklärung für mehr gemeinsamen Sport zwischen Behinderten und Nichtbehinderten unterzeichneten (von links) DJK-Sportpräsident Volker Monnerjahn, Gernot Mittler (SOD), Friedhelm Julius Beucher (DBS) und Winfried Wiencek (DGS). | djk-PaM Photography Mainz. Den Eid sprach bei der Eröffnungsfeier auf dem Bischofsplatz Felicitas Merker. Damit setzte der DJK-Sportverband schon beim offiziellen Start zum Bundessportfest in Mainz, bei dem sich an Pfingsten rund 5000 Mitglieder von DJK-Sportvereinen zu Wettkämpfen in 19 Sportarten treffen, den Themenschwerpunkt der 17. Ausgabe der Mammutveranstaltung in Szene. Auf dem Bischofsplatz trug die gehörlose Leichtathletin der DJK Rheinkraft Neuss den Eid in Worten und Gebärdensprache vor. Durch ihren Auftritt sollte aber nicht etwa der Beweis erbracht werden, dass auch eine Gehörlose solch einen feierlichen Akt angemessen anführen kann. Die 22-jährige Studentin der Sporthochschule Köln stand vielmehr für die Zielsetzung, die der DJK-Sportverband mit dem diesjährigen Sportfest offensiv angehen will. Diese wird festgehalten in einer „Mainzer Erklärung zur Inklusion im und durch Sport“, die am Freitagabend im Erbacher Hof unterzeichnet wurde. Mittel zur gleichberechtigten Teilhabe Das Papier (Wortlaut im Kasten rechts) verabredet mehr Anstrengungen der vier unterzeichnenden Verbände dafür, „Sport als Mittel zur selbstbestimmten und gleichberechtigten Teilhabe weiter zu etablieren“. Was damit gemeint sein könnte, ist während des Bundessportfestes zum Beispiel auf dem Sportplatz an der Albert-Schweitzer-Straße zu sehen, wo das „Unified Fußballturnier“ stattfindet. Dabei spielen geistig Behinderte und Nichtbehinderte gemeinsam Fußball. Auch Merker, Silbermedaillengewinnerin im Stabhochsprung bei der Gehörlosen-WM, startet in Mainz, zusammen mit der Nationalmannschaft der Gehörlosen. Die Mainzer Erklärung beruft sich auf die UN-Behindertenrechtskonvention und das von der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes 2013 verabschiedete Positionspapier „Inklusion leben – gemeinsam und gleichberechtigt Sport treiben“. Ministerpräsidentin Malu Dreyer, eigentlich erst für den folgenden Empfang im Erbacher Hof angekündigt, erschien bereits zur Eröffnung des Sportfestes am Bischofsplatz. Beim Empfang lobte sie die positive Wirkung des Sports auf das Zusammenleben in der Gesellschaft und würdigte das große ehrenamtliche Engagement dieser DJK-Meisterschaften. Auch Oberbürgermeister Michael Ebling, DOSB-Vizepräsidentin Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper und Kardinal Karl Lehmann lobten das gesellschaftliche Engagement, das der DJK-Verband durch seine Initiative beweise. Am Samstagmorgen begannen in und auf rund 30 Hallen und Sportplätzen der Stadt die Wettkämpfe, die bis Montagmittag ausgetragen werden. Alle Artikel von Sonstige Sportarten