Oberliga | Peter H. Eisenhuth | 01.07.2019

Doppel-Trilogie

Mehr als sechs Einzel und ein paar Ballwechsel werden es nicht: Tennis-Oberligist TSV Schott Mainz gibt die Partie beim BASF TC Ludwigshafen 2 mit 10:11 ab.
Rober Kovacs hatte die Hand bereits nach dem Sieg ausgestreckt, unterlag aber im Matchtiebreak mit 8:10.
Rober Kovacs hatte die Hand bereits nach dem Sieg ausgestreckt, unterlag aber im Matchtiebreak mit 8:10. | Archiv/Eßling

Ludwigshafen. Welch glückliche Fügung des Schicksals, dass in allen drei Doppeln nach nur einem Spiel ein Akteur verletzt aufgeben musste. Vermutlich jedenfalls, wohl niemand würde es einem verübeln, versähe man die Worte „verletzt“ und „musste“ mit Fragezeichen. Steffen Hillenmeier, der Kapitän des TSV Schott Mainz, mochte diesen Dreiklang nicht kommentieren. „Dazu sage ich besser nichts“, sagte er nur.

Nun ja, Mittagshitzentennis ersparten sich die am Oberligaspiel der Mainzer beim BASF TC Ludwigshafen 2 Beteiligten auf diese Weise jedenfalls; einen ersten Schritt auf diesem Weg hatten sie bereits unternommen, indem sie alle sechs Einzel gleichzeitig laufen ließen, statt wie üblich auf zwei Runden zu verteilen. Nebenbei schoben beide Seiten der Eventualität dreier Doppel-Siege der Gäste einen Riegel vor, die ihnen nicht nur den Mannschaftserfolg an diesem Tag, sondern vorentscheidend die Meisterschaft beschert hätte, die der Unterbau des Pfälzer Zweitligisten anstrebt. Nach dem 11:10 gegen die Schottler wird den Ludwigshafenern niemand mehr den Titel streitig machen.

Selbst ohne Panfil war mehr drin

Ob Hillenmeier und seine Kollegen eine realistische Chance gehabt hätten, den Favoriten zu bezwingen, ist eine andere Frage. Angesichts der Tatsache, dass die Gastgeber auf zwei ihrer Zweitligaspieler, Denis Gremelmayr und Vincent Schneider, eine Woche zuvor am Ebersheimer Weg Rheinland-Pfalz-Meister geworden, muss man sie grundsätzlich bejahen. Zumindest für den Fall, dass der TSV Schott auch diesmal Grzegorz Panfil an Eins aufgeboten hätte.

Selbst ohne den Polen fehlte nicht viel, und die Mainzer wären mindestens mit einem Unentschieden aus den Einzeln herausgekommen, sogar eine Führung war möglich. Adrian Sikora, Mats Weber und Robert Kovacs gaben ihre Matches an den Positionen eins, vier und sechs erst im Champions-Tiebreak ab; Weber zwar deutlich mit 1:10, Sikora (6:10) und Kovacs (8:10 nach einem, wie Hillenmeier berichtete, ganz heißen Fight) aber nur knapp.

Drei Doppel-Siege waren unrealistisch

Sven König unterlag Christian Hirschmüller zwar in zwei Sätzen, der Spielverlauf gab aber eigentlich einen dritten Durchgang her. „Sven lag im ersten Satz 5:3 und 30:15 vorne, hat ihn aber leider noch verloren“, sagte der Kapitän. So blieben nur sein eigener, recht glatter Erfolg gegen den Rheinland-Pfalz-Finalisten Daniel Baumann und der des Schweizers Gilles Eckert. Wie es die beiden Mannschaften mit den Doppeln gehalten hätten, wären zwei Einzel mehr an die Gäste gegangen, blieb eine offene Frage.

Unter den gegebenen Umständen war freilich nicht davon auszugehen, dass es dem TSV Schott gelingen würde, nach einem 4:8-Rückstand noch als Sieger nach Hause zu fahren. Alle drei Doppel gegen diesen Gegner zu gewinnen, durfte als ausgesprochen unrealistisch betrachtet werden, ganz abgesehen davon, dass die Ludwigshafener noch Vincent Schneider und den als Nummer zwei gemeldeten Johannes Härteis in der Hinterhand hatten. Offenbar nichts, was die Lust beider Teams auf einen regulären Abschluss des Spieltags steigerte.

Am Sonntag empfängt der TSV Schott den TC BW Bad Ems (Beginn: 10 Uhr).

 

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