Klein-Winternheim. Trotz Personalproblemen gewannen die Tischtennisspielerinnen des RSV Klein-Winternheim ihre Heimpremiere in der Oberliga. Den TTV Berschweiler bezwangen sie mit 6:4. Die 13-jährige Theresa Zabel, die für die verhinderte Carolin König einspringen sollte, war ebenso erkrankt wie drei weitere ihrer Kolleginnen aus der Zweiten Mannschaft.

Deshalb überredeten die Klein-Winternheimerinnen Lydia Meiers Tochter Annika, das Team zu komplettieren, auch um einer Strafe zu entgehen. „Wir haben sie ein bisschen ins kalte Wasser geworfen“, sagte Mannschaftssprecherin Julia Sloboda, „und schon einkalkuliert, dass drei Punkte weg sind.“

In der Tat steuerte die Ersatzspielerin keinen Sieg bei, gewann aber sowohl im Doppel mit Maya Bangel als auch in ihren Einzeln jeweils einen Satz. „Dadurch war es dann doch nicht so schlimm für sie.“

Unangenehmer Unterschnitt

Die Ausgangssituation setzte die Gastgeberinnen allerdings unter Druck. Maximal eine weitere Partie durften sie abgeben, damit es zum Sieg reicht. Bis zum drittletzten Einzel leisteten sie sich keinen Fehltritt, Bangels 9:11 im fünften Satz gegen Sibylle Turra aber sorgte für Spannung in der Schlussphase. „Ihre Gegnerin hat sehr unangenehm gespielt“, berichtete Sloboda. „Mit ihrem starken Unterschnitt kam Maya nicht zurecht.“

Weil Lydia Meier zu diesem Zeitpunkt gegen Andrea Schneider mit 0:2 Sätzen zurücklag, drohte ein Unentschieden. Doch Meier, die bis dahin Probleme mit dem Spielstil ihrer Kontrahentin hatte, stellte ihr Spiel etwas um und drehte die Partie.

Der dritte und vierte Satz endeten mit 11:9 noch denkbar knapp, im entscheidenden Durchgang setzte sich Meier hingegen deutlich mit 11:3 durch. „Lydia verfügt über keinen Gewinnschlag“, sagte Sloboda. „Aber sie hat eine krasse Geduld. Damit und mit großer Übersicht hat sie das Spiel gewonnen.“ Letztlich sei es für das gesamte Team ein guter Tag gewesen.

Ersatzspielerin Annika Meier in all ihren Partien einen Satz. | Bernd Eßling

Maya Bangel steuerte einen Sieg zum Mannschaftserfolg bei. | Bernd Eßling