U-19-Bundesliga Jugend | Christian Karn | 07.03.14 Klarheit im Spiel ist wichtiger als Derbymodus Das nächste Remis wäre ihr siebtes hintereinander. Aber bei Eintracht Frankfurt wollen die Bundesliga-A-Junioren des FSV Mainz 05 ihre nervige Unentschieden-Serie beenden. Nicht jedes Unentschieden ist schlecht. In der Summe aber ist Sandro Schwarz (l.) von den Punkteteilungen seiner U19 genervt. | Foto: Eva Willwacher Mainz. Es ist eine merkwürdige Situation, in der die U-19-Fußballer des FSV Mainz 05 gerade stecken: Am Sonntag treten sie zum Auswärtsspiel bei Eintracht Frankfurt an (Anstoß: 11 Uhr am Riederwald). Wenn sie dort etwas holen, und sei es ein 0:0, dann sind sie seit exakt einer halben Saison ungeschlagen, seit der 0:3-Hinrundenniederlage gegen die Eintracht. Wird es ein 0:0 – oder 1:1, 2:2, 3:3 …, – dann wäre es ihr siebtes Unentschieden in Serie. „Das nervt“, sagt Trainer Sandro Schwarz. „Wir sind zwölfmal ungeschlagen, aber die ganzen Unentschieden nerven.“ Die drei Remis vor der Winterpause spielen in der Bewertung schon keine große Rolle mehr; sie liegen Monate zurück. „Und die drei Spiele im Jahr 2014 müssen wir unterschiedlich interpretieren“, sagt Schwarz. „Gegen den SC Freiburg waren wir sehr dominant, haben 2:0 geführt, hätten den Sack zumachen müssen und haben innerhalb einer Viertelstunde drei Gegentore bekommen.“ Endstand: 3:3. Dank Tom Schmitts Jokertor mit dem ersten Ballkontakt nach seiner Einwechslung. Gutes 1:1 in Stuttgart, schlechtes 1:1 gegen den FCA Das 1:1 in Stuttgart nach eigener Führung wertet Schwarz positiv. „Das war ein sehr gutes Spiel und ein gutes Unentschieden." Extrem ärgerlich sei hingegen das jüngste 1:1 gegen den FC Augsburg gewesen, wieder nach eigener Führung. „Wir haben inhaltlich nicht gut gespielt“, sagt der Trainer. „Jetzt gehen wir nicht ins Spiel und sagen: Wir wollen das nächste Unentschieden“, stellt er klar. "Wir wollen in Frankfurt den Bock umstoßen und das Spiel gewinnen. Wir dürfen aber nicht einfach darauf warten, dass die Serie irgendwann vorbei ist. Wir müssen in Vorleistung gehen. Wir müssen inhaltlich ein gutes Spiel machen, was ja unabhängig vom Gegner immer unser Anspruch ist." Diesen Anspruch stellt Schwarz daher auch deutlich in den Vordergrund. Die Mannschaft sei gar nicht so sehr im Derbymodus. „Klarheit im Spiel, darum geht es. Darum, die letzten Prozente herauszukitzeln und in den Phasen, in denen es gut läuft, auch dranzubleiben.“ Ein paar Lücken auf der Bank Das war das Problem der 05er in den vergangenen Heimspielen: sukzessive die Kontrolle über ein vermeintlich (vor-)entschiedenes Spiel zu verlieren. „Wir müssen klar verteidigen“, fordert Schwarz weiter, „Selbstvertrauen und Vorfreude auf Ballbesitz entwickeln, das Spiel ganz normal durchzocken, anstatt verkopft zu spielen und irgendwelche Druckgefühle zu spüren. Das machen die Jungs an sich gut. Der Schlüssel liegt jetzt darin, 90 Minuten lang wachsam, aufmerksam, fleißig zu bleiben.“ Wenn Schwarz will, kann er die gleichen elf Spieler in die Partie schicken, die auch gegen den FCA begonnen haben – vorausgesetzt, die Nationalspieler Malte Moos, Patrick Pflücke und Aaron Seydel, die erst am Donnerstag aus Lübeck zurückkamen, sind fit. Pflücke spielte beim 1:3 gegen Frankreich durch, Seydel kam in der 80. Minute ins Spiel, Moos blieb komplett draußen. Auf der Bank werden ein paar Lücken aufgehen, denn Charmaine Häusl, Tim Müller, Marius Breier, Maxim Bujnov und Noah Leibold stehen nicht zur Verfügung. „Aber das müssen wir in Kauf nehmen", sagt Schwarz. „Wir sind nicht die einzigen und nicht die letzten, denen das passiert. Wir werden eine sehr gute Gruppe aufs Feld bekommen, mit einem sehr guten Kader hintendran.“ Alle Artikel von Fußball (Amateure)