Bundesliga | red | 14.03.14 Junge 05-Fans reisen nach Auschwitz 35 junge Mainzer Fans begeben sich auf eine ganz besondere Auswärtsfahrt. Das Fanprojekt Mainz e. V. hat mit Unterstützung von Mainz 05 eine politische Bildungsreise ins ehemalige Konzentrationslager Auschwitz organisiert. Dort sollen die jungen Fans vom 14. bis 17. April Einblick in eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte erhalten. Mainz. Die Plätze im Bus waren im Nu ausgebucht, „das Interesse an der Fahrt aus Fankreisen war überwältigend“, berichtet Sabrina Maron, Mitarbeiterin des „Fanprojekts Mainz“. Das stieß mit einem ganz besonderen Reiseangebot an die Fans des FSV Mainz 05 auf deutlich mehr Interesse als jene 35 Sitzplätze hergeben, die im Bus für die Fahrt vom 14. bis 17 April zur Verfügung stehen. Dabei führt die Reise nicht etwa zu einem Auswärtsspiel der 05er, und schon gar nicht in einen Vergnügungspark. Ziel der Fahrt ist vielmehr Auschwitz, jenem Ort in Polen, der Synonym für den verbrecherischen Charakter des nationalsozialistischen Regimes geworden ist. Denn auch für Mainz 05 hat Auschwitz „eine traurige Bedeutung“, wie „Fanprojekt Mainz“ betont. In Auschwitz starb 1942 Eugen Salomon, Vereinsmitbegründer und erster Präsident der 05er. Er gehöre zu den unzähligen Menschen, „die der Mordmaschinerie der Nationalsozialisten dort zum Opfer fielen“. Der Verein FSV Mainz 05, der karitative Verein „Mainz 05 hilft“ und der „Förderverein Fanprojekt“ sowie die Stadtwerke Mainz unterstützen die Fahrt finanziell, die besonders junge Mitglieder der Mainzer Fan-Szene ansprechen soll. Der Führung durch das Konzentrationslager Auschwitz folgt ein Workshop „zur thematischen Vertiefung“. Zudem sind ein Besuch der ehemaligen Fabrik von Oskar Schindler, heute ein Museum, sowie die Besichtigung des ehemaligen Krakauer Ghettos „Podgórze“ und des jüdischen Viertels „Kazimierz“ vorgesehen. Die Fahrt wird von vor- und nachbereitenden Veranstaltungen begleitet, die nicht zuletzt Salomons Schicksal aufarbeiten sollen. Harte Inhalte warten „Es ist unsere Verpflichtung, auch und insbesondere im Gedenken an Eugen Salomon und die vielen Millionen weiteren Opfer des Nationalsozialismus, die Erinnerung wachzuhalten, die Jugend zu bilden und somit einen Beitrag dazu leisten, dass rechtsradikales Gedankengut und rassistisch motivierte Gewalt endgültig aus diesem Land verschwinden“, sagt 05-Präsident Harald Strutz. Er freue sich, dass unter den jungen 05-Fans ein so großes Interesse daran herrsche, sich direkt mit der Materie auseinanderzusetzen – „auch, wenn sich alle dessen bewusst sind, dass viele harte Inhalte auf uns warten“. Deshalb sei es dem Verein wichtig gewesen, dass diese Fahrt pädagogisch betreut und von einem auf diesem Gebiet erfahrenen Reiseunternehmen organisiert werde. Die Bedeutung der Präventionsarbeit, die das Fanprojekt mit solch einem Angebot leiste, sei nicht zu unterschätzen, sagte die Vorsitzende des Fanprojekt-Fördervereins, Sina Schäfer. „Die Jugendlichen bekommen einen viel direkteren Zugang zur Geschichte des Holocaust, als es Bücher oder Filme leisten können, und geben ihre Erlebnisse weiter.“ Nur, wenn man die Erinnerungen an die Gräueltaten der Nationalsozialisten wachhalte, „kann man eine Wiederholung der Geschichte verhindern“. Alle Artikel von Fußball (Bundesliga)