U-17-Bundesliga Jugend | Christian Karn | 14.03.14

Heiß auf die Herausforderung

Anspruchsvoller geht es kaum: Die B-Junioren des FSV Mainz 05 müssen am Sonntag bei der TSG Hoffenheim ran. Das dürfte für den 05-Nachwuchs eine der schwersten Aufgaben in der U17-Bundesliga schlechthin werden.

Mainz. Fans von Mainz 05, die schnell ziehen und kein Problem damit haben, das Unterhaltungsprogramm vor dem Anpfiff zu verpassen, können ihre Jungs am Samstag gleich zweimal gegen die TSG Hoffenheim unterstützen: Um 13 Uhr, also zweieinhalb Stunden vor Beginn der Bundesligapartie der 05-Profis, spielen elf Kilometer entfernt im Sportzentrum Zuzenhausen die U17-Junioren. Vom dortigen Dietmar-Hopp-Weg am alten Hoffenheimer Dietmar-Hopp-Stadion vorbei zur Bundesliga-Arena an der Sinsheimer Dietmar-Hopp-Straße veranschlagt der Routenplaner elf Minuten.

Die Jugendspieler werden sich diesen Weg nach ihrem Spiel sparen, egal wie das ausgeht. "Logistisch ist das nicht machbar", sagt ihr Trainer Meikel Schönweitz, "aber wir hatten es eh nicht auf dem Schirm. Nach dem Spiel sind die Jungs dermaßen platt, da wird im Bus wenig geredet, fast schon geschlafen. Die Jungs hauen alles raus, das raubt Energie ohne Ende, da brauchen wir unsere Regeneration".

Ausfall defensiver Leistungsträger droht

Gerade weil es für Schönweitz kaum eine anspruchsvollere Aufgabe in der Liga gibt als in Hoffenheim zu spielen. "Wir haben das Hinspiel zwar 3:1 gewonnen", sagt der Trainer, "aber es war unser schwerster Gegner. Diese Mannschaft wird uns eine größere Aufgabe stellen als vor einer Woche die Bayern." Schönweitz hebt den flexiblen Spielaufbau der TSG hervor, "aber auch im Anlaufen gegen den Ball haben sie ein eigenes System, mit dem nicht jeder gut zurecht kommt. Außerdem haben sie bei Kontern eine unheimlich gute Raumaufteilung. Das wird ein Brett. Wir haben aber schon sehr viele Aufgaben gelöst. Wir sind optimistisch, dass wir auch diese lösen können. Die Jungs sind heiß darauf".

Das würde sicherlich auch für Tim Kirchen und Florian Müller gelten, aber Schönweitz bereitet sich und sein Team darauf vor, ohne die beiden defensiven Leistungsträger antreten zu müssen. Innenverteidiger Kirchen leidet an einer Muskelverletzung und fehlt auf jeden Fall. Damit öffnet sich die Tür für Constantin Leinhos, der in den vergangenen Wochen möglicherweise der beste Ersatzspieler der Liga war; nach seiner Verletzung musste sich der vormalige Stammspieler hinter dem starken Verteidigerduo Zaki Ech-Chad und Kirchen anstellen. Schönweitz nennt aber auch André Herr als möglichen Vertreter für Kirchen.

Die Hoffnung, seinen Torhüter doch noch aufstellen zu können, hat der Trainer noch nicht aufgegeben. Nach einem Schlag auf den Oberschenkel konnte Florian Müller die ganze Woche über nicht trainieren; die Entscheidung, ob er spielen kann, fällt erst nach dem Abschlusstraining. "Es tut natürlich weh, wenn in einer funktionierenden Mannschaft zwei wichtige Pfeiler ausfallen", sagt Schönweitz, "aber ich habe volles Vertrauen zu meinen anderen Spielern. Leinhos und Herr haben sich längst bewiesen und David Staegemann" - der Ersatztorwart - "trainiert im Moment herausragend und hat in der Halle eine Topleistung gebracht. Diese Bauchschmerzen gehen weg".

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