red | 13.07.15

Goldene Titelkämpfe für die MGC-Minigolfer

Vier Medaillen in den DM-Einzeln: Das ist die beeindruckende Bilanz der Minigolfer des 1. MGC Mainz im Strokeplay und in der Matchplaywertung der Deutschen Meisterschaften in Olching.
Schlug sich mit einer phänomenalen Aufholjagd zum Titel im Strokeplay: Marcel Noack bescherte dem MGC Mainz einen DM-Titel.
Schlug sich mit einer phänomenalen Aufholjagd zum Titel im Strokeplay: Marcel Noack bescherte dem MGC Mainz einen DM-Titel. | privat

Olching. Besser konnte es bei den deutschen Minigolfmeisterschaften in Olching kaum laufen für den 1. MGC Mainz: Gold gab es für Steffi Blendermann im Strokeplay der Damen, ebenfalls Gold für Marcel Noack bei den Herren. Und in der Matchplaywertung legten Sebastian Piekorz (Silber) und Nicole Gundert-Greiffendorf (Bronze) am letzten Tag zweimal Edelmetall nach. Weitere Medaillen verpasste der 1. MGC in Olching nur um Millimeter. So beendete Alice Kobisch ihr „Gastspiel" in der allgemeinen Klasse des Strokeplay auf dem fünften Rang nur einen Schlag hinter Bronze, und bei den Männern musste Manuel Szablikowski erst im Sudden Death dem Ingolstädter Freddy Mießner den dritten Platz überlassen.

Nach der erfolgreichen Titelverteidigung des Frauenteams und des dritten Rangs der Männer zum Auftakt waren die im Wettbewerb verbliebenen Mainzer voller Tatendrang in die letzten, maximal sechs Durchgänge des Strokeplay-Wettbewerbs gegangen. Bei den Damen zeichnete sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den beiden Ex-Weltmeisterinnen Corina Reinisch (Neutraubling) und MGC-Rückkehrerin Steffi Blendermann ab, die Mainzerin lag nach den Vorrunden nur um einen Schlag zurück.

Auch für Alice Kobisch war noch eine Medaille drin, doch zwei Patzer in der ersten Zwischenrunde warfen sie zunächst zurück. Da half dann auch eine stärkere zweite Zwischenrunde nicht mehr; mit einem Schlag mehr als die Göttingerinnen Jasmin Ehm und Bianca Zodrow verpasste die Ü45-Europameisterin das Finale und damit die Medaillenränge - angesichts des erreichten Ziels Mannschaftsmeister sicher leicht zu verschmerzen. Aus dem spannenden Finale um Gold wurde dann doch nichts. Mit zwei bärenstarken Schlussrunden (28 auf Filz, 19 auf Eternit) distanzierte Steffi Blendermann ihre Konkurrentin noch deutlich und holte sich den Einzeltitel.

Fünf Asse in Serie bringen Noack an die Spitze

Bei den Männern lautete die meistgestellte Frage nach den Vorrunden, wer hinter Alexander Geist den zweiten Platz belegen würde. Der Hardenberger hatte bis dahin absolut souverän agiert und zeitweise mit zwölf Schlägen Vorsprung geführt. Aber Marcel Noack, vor drei Jahren schon einmal Deutscher Meister auf Filz und Eternit, hielt nichts von dieser Diskussion. Mit einer 29 auf Filz sowie 19 und 20 Schlägen auf Eternit verkürzte der Mainzer den Abstand vor den letzten 18 Filzbahnen auf fünf Schläge. Als Geist an der sechsten Bahn schwächelte, der extrem schweren sogenannten Fischgräte, kam Noack bis auf einen Schlag heran. Fünf Asse in Serie brachten ihn erstmals an die Spitzenposition, die er auf den letzten sechs Bahnen souverän verteidigte.

MGC-Junior Manuel Szablikowski, ursprünglich nur für den Einsatz im Team angereist, hatte als Jugendnationalspieler vom Bundestrainer eine Wild Card erhalten. Diese nutzte er fast perfekt, lediglich in der ersten Runde auf Filz lief es nicht optimal. Mit dem besten Schnitt aller Teilnehmer auf den Eternitbahnen (20,0) und in der Folge konstant guten Filzrunden spielte sich der amtierende Deutsche Jugendmeister immer weiter nach vorne, lag nach der zweiten Zwischenrunde schlaggleich mit dem bayrischen Meister Mießner auf Rang drei. Im Stechen hatte der Ingolstädter das Quäntchen Glück auf seiner Seite und holte sich Bronze, für Szablikowski blieb der vierte Platz.

Der Medaillenhunger der Akteure vom Hartenberg war mit diesen Ergebnissen noch nicht gestillt. Am Abschlusstag stand noch die Matchplaywertung, das Lochwettspiel, auf dem Programm. Steffi Blendermann verzichtete auf einen Start in dieser Disziplin, für Alice Kobisch und Anne Bollrich kam das Aus in der Runde der letzten 16. Verheißungsvoll lief es hingegen für Nicole Gundert-Greiffendorf: Siege gegen Sandra von dem Knesebeck (Göttingen) und Corina Reinisch brachten die Mainzerin ins Halbfinale, wo sie aber den Kürzeren gegen Jasmin Ehm zog. Ehm wiederum unterlag im Finale ihrer Göttinger Mannschaftskollegin Bianca Zodrow. Das Spiel um den dritten Platz gewann Gundert-Greiffendorf mit 5:3 gegen Frauke Eilts (Olching).

Piekorz verliert Finale im Sudden Death

Noch einen Schritt mehr schaffte Sebastian Piekorz. Der Jugendweltmeister schaltete zunächst Lukas Neumann (Künsebeck) aus und setzte sich im Achtelfinale gegen seinen Teamkameraden Lars Greiffendorf durch. Das Viertelfinale gegen Thomas Sieber (Arheilgen) gewann der Mainzer sicher, musste im Halbfinale gegen Alexander Junkermann (Dormagen-Brechten) allerdings nach vorherigem 1:3-Rückstand in den Sudden Death.

Nach dieser letzten Hürde wartete im Finale der Hamburger Florian Wietz, der unter anderem Manuel Szablikowski und Marcel Noack ausgeschaltet hatte. Und auch nun lieferte Wietz dem Mainzer einen engen Fight, der wieder ins Stechen ging. Dabei hatte der Hamburger das bessere Ende auf seiner Seite und holte sich sensationell seine erste deutsche Einzelmeisterschaft. Mit jeweils einer Medaille in jedem Wettbewerb, darunter immerhin drei goldene, durfte der 1. MGC Mainz aber dennoch mit dem Abschneiden bei der DM 2015 hochzufrieden.

Die guten Leistungen der MGC-Cracks spiegeln sich auch in der Nominierung für die Weltmeisterschaften in Lahti (Finnland) wider. Für das Damenteam nominierte Bundestrainer Michael Koziol neben Jasmin Ehm und der Schwaikheimerin Melanie Hammerschmidt auch Steffi Blendermann und Anne Bollrich. Im Männerteam stehen neben den drei Arheilgern Achim Braungart-Zink, Oleg Klaassen und Dennis Kapke sowie den Hardenbergern Walter Erlbruch und Alexander Geist auch die beiden Mainzer Medaillengewinner Marcel Noack und Sebastian Piekorz. Joachim Eichhorn

 

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