Raus aus dem Ein-Sieg-zwei-Niederlagen-Schema
Die Oberliga
Wer vor Saisonbeginn der Meinung war, bei der Nordstaffel der Oberliga RPS handele es sich um ein sehr ausgeglichenes Teilnehmerfeld, darf sich nach acht Spieltagen bestätigt sehen. Abgesehen von den ersten drei Klubs und Schlusslicht TSV Emmelshausen besteht die Tabelle aus einem langgestreckten Mittelfeld – beginnend bei der U21 des 1.FC Kaiserslautern mit elf Punkte, endend bei der TuS Koblenz, die als Zehnplatzierte aber auch nur drei Zähler hinter dem vierten Platz zurückhängt.
Mittendrin der SV Gonsenheim, der sich dank seines 2:1-Erfolgs in Koblenz am Mittwochabend auf den siebten Rang geschoben hat; eins weiter, und Anouar Ddaous Mannschaft läge auf einem Aufstiegsrundenplatz. Dorthin könnten die Mainzer – nach wie vor die einzigen, die den ansonsten punktverlustfreien Tabellenführer Eintracht Trier bezwungen haben – am Sonntag vorstoßen. Vorausgesetzt sie brechen im Heimspiel gegen den FV Engers aus ihrem in den vergangenen Wochen gepflegten Ein-Sieg-zwei-Niederlagen-Schema aus.
Personell wird sich vermutlich nichts ändern. Doch schon die Tatsache, dass Sturmneuzugang André Röll beim Sieg auf dem Oberwerth nicht nur ein riesiges Arbeitspensum verrichtet, sondern auch sein erstes Tor erzielt hat, beflügelt die Hoffnungen auf das nächste Erfolgserlebnis. Anstoß: 15 Uhr.
Die Verbandsliga
Drei Hinrundenspieltage sind in der Verbandsligagruppe 2 noch zu absolvieren, nur an zweien ist die TuS Marienborn beteiligt – am letzten hat sie frei. Das ist schön, um sich länger auf die zweite Halbserie vorzubereiten, bedeutet aber auch, dass Kayhan Cakicis Mannschaft bis dahin noch ordentlich punkten sollte, um ihren zweiten Tabellenplatz hinter Jahn Zeiskam zu verteidigen.
Die Aufgabe bei Phönix Schifferstadt am Sonntag scheint diesem Anliegen nicht im Wege zu stehen – die Pfälzer belegen mit einem Sieg und vier Niederlagen bei einem Torverhältnis von 1:14 den vorletzten Rang. „Aber sie werden kämpfen“, warnt der Marienborner Trainer davor, sie Sache zu lässig an zugehen. „Und falls es dann noch regnen sollte und sie auf dem Rasenplatz spielen, kann es für uns ein ganz schweres Spiel werden. Oberste Priorität hat daher, das Spiel zu kontrollieren.
Mateo Trapp fehlt weiter verletzt und soll erst zum Rückrundenauftakt beim FC Basara wieder ins Team zurückkehren. Der angeschlagene Lirion Aliu wird am Sonntag auf der Bank sitzen und nur im Notfall eingewechselt. Anstoß: 15 Uhr.
Der FC Basara wiederum, mit einer 1:4-Pleite in Marienborn in die Saison eingestiegen, ist einer der Klubs, die der TuS im Nacken sitzen. Nach dem 3:4 in Kandel geht es für Takashi Yamashita jetzt allerdings darum sich unter den Top vier zu behaupten – und am Sonntag gegen einen weiteren Play-off-Kandidaten Punkte zu sammeln. Zu Gast an der Bretzenheimer Albert-Schweitzer-Straße ist der einen Punkt vor den Mainzern stehende Tabellendritte TuS Rüssingen. Anstoß: 15 Uhr.
Die Landesliga
Ziemlich eigenwillig ist Terminplanung der Landesligisten am siebten Spieltag. Nur für die TSG Bretzenheim 46 beginnt ihre Begegnung am Sonntag zur gewohnten Anstoßzeit. Da der Tabellenvierte der Nordstaffel auswärts beim VfR Grünstadt gefordert ist, gibt es am Wochenende auf den hiesigen Plätzen überhaupt keine Begegnungen der siebten Spielklasse zu sehen.
Für die Bretzenheimer wird die Aufgabe in Grünstadt ganz entscheidend für die eigenen Ambitionen, die Aufstiegsrunde zu erreichen, denn der VfR wurde bisher schon als ernsthafter Kandidaten für die besten vier Plätze gehandelt, konnte das wegen zahlreicher Spielabsagen aber nicht recht zeigen – bis nun ein 2:1-Erfolg gegen das in den ersten Partien so starke Team von Wormatia Worms II die Ambitionen der Pfälzer unterstrich. Anstoß:15 Uhr
Die SpVgg Ingelheim spielt schon am Freitagabend beim SV Gimbsheim darum, sich auf den vorderen Plätzen festzusetzen. Dabei geht selbst David Klose, der Trainer des Drittplatzierten in der allerdings stark verzerrten Tabelle, mittlerweile davon aus, dass die ursprünglich formulierten Ambitionen, die Aufstiegsrunde zu erreichen, vielleicht etwas zu hoch gegriffen waren. Dennoch: Ein Sieg bei den Gimbsheimern, die schon drei Niederlagen auf dem Konto haben, ließe ihnen immer noch eine Chance auf einen der vier Play-off-Plätze.
Sollte es dafür letztlich nicht reichen, werden sie das Ergebnis des Spiels am Freitag wohl in die Abstiegsrunde mitnehmen. Denn die Gimbsheimer, die vor der Saison als Anwärter auf die Aufstiegsrunde galten, haben schon ein paar Federn zu viel gelassen – ein Sieg gegen die Ingelheimer ist als ihr letzte Chance anzusehen. Anstoß: 19.30 Uhr.
Ein Derby hält der siebte Spieltag ebenfalls bereit, aber das steigt erst am Montagabend. Dann hat der VfB Bodenheim gegen Fortuna Mombach sehr gute Aussichten, die Tabellenführung zurückzuerobern, falls die Wormser U21 ihnen diese am Sonntag gegen RWO Alzey abknöpft; nach ihren Erlebnissen im Nachholspiel bet RWO am Donnerstag hätten die Bodenheimer nicht mal etwas dagegen. Für die Mombacher, die so dringend ein Erfolgserlebnis bräuchten, beginnt am Guckenberg ein angsteinflößendes Programm: Seine nächsten vier Partien bestreitet der Tabellenletzte gegen die Top-Anwärter auf die Aufstiegsrundenplätze.
Das ist allerdings insofern entspannend, als es nicht unwahrscheinlich ist, dass alle vier Ergebnisse mit dem Einstieg in die Abstiegsrunde wieder getilgt werden. Die Frage ist daher vor allem, in welcher moralischen Verfassung die Mombacher aus dieser harten Zeit herausgehen. Anstoß: 20 Uhr.
Die volle Entspannung gönnt sich derweil Fontana Finthen: Der Tabellenvorletzte hat an diesem Wochenende frei.