Regionalliga | Peter H. Eisenhuth | 25.03.14 Es soll nicht enden wie auf dem Bieberer Berg Am Dienstagabend empfangen die Amateure des FSV Mainz 05 die Offenbacher Kickers (Anstoß: 19 Uhr). Trainer Martin Schmidt sagt, die Spielanlage des Gegners stelle eine große Herausforderung dar. Und er verrät, warum er für die kommende Saison nicht mit Torjäger Petar Sliskovic plant. Am Boden zerstört: Bis zur 90. Minute waren Steven Lewerenz und seine Kollegen im Hinrundenspiel beim OFC angerannt. Vergebens. Die 05er unterlagen 1:2. | Eva Willwacher Mainz. Manchmal ändern sich die Dinge auch ohne eigenes Zutun. Die Situation der 05-Amateure in der Fußball-Regionalliga Südwest jedenfalls hat sich am Wochenende verbessert, ohne dass die Mannschaft von Martin Schmidt auch nur einmal gegen den Ball treten musste – durch die 0:1-Niederlage von Tabellenführer SC Freiburg II bei Waldhof Mannheim und das 0:0 der SGS Großaspach in Offenbach sind die Chancen der Mainzer auf einen potenziellen Aufstiegsplatz gestiegen. Einen Erfolg im Nachholspiel gegen Eintracht Frankfurt II vorausgesetzt, betrüge der Rückstand des Tabellendritten nur noch vier Punkte. „Optimalerweise rechnet man diese Punkte schon aufs Konto“, sagt Schmidt, „und das macht es dann gefährlich…“ Deshalb hält der Mainzer Trainer nicht viel von solchen Betrachtungen. „Wir haben uns bis jetzt nicht mit den Tabellenständen und Ergebnissen der Konkurrenz beschäftigt und sind damit ganz gut gefahren. Aber wenn wir selbst in den nächsten Wochen unseren eigenen Ansprüchen gerechtwerden, können wir es noch einmal spannend machen.“ Zwei Fehler halfen den Offenbachern Zu diesen eigenen Ansprüchen gehört ein Sieg am Dienstagabend gegen Kickers Offenbach (Anstoß: 19 Uhr). Allein schon deshalb, „weil wir da noch etwas gutzumachen haben“, wie Petar Sliskovic betont. Der Stürmer, dessen Vertrag am Bruchweg sich gerade bis 2015 verlängert hat, erinnert sich mit Grausen an die Hinrundenpartie auf dem Bieberer Berg. „Da waren wir doch eigentlich über 85 Minuten die bessere Mannschaft, aber wir haben es nicht geschafft, wenigstens einen Punkt mitzunehmen.“ 1:2 unterlagen die Mainzer am achten Spieltag, weil ausgerechnet die Routiniers im Team, Michael Falkenmayer und Richard Weil, sich je einen groben Fehler erlaubten, den die Kickers prompt bestraften. In der 16. und in der 23. Minute. Ansonsten hatten die 05er alles im Griff; mehr als der Anschlusstreffer durch Sliskovic nach einer guten Stunde sprang dabei jedoch nicht mehr heraus. OFC nur mit 23 Gegentreffern „Das wollen wir diesmal bessermachen“, verspricht der Torjäger. „Aber es wird bestimmt nicht einfacher als beim letzten Mal.“ Objektiv betrachtet schon deshalb nicht, weil drei Stammkräfte von damals gar nicht mehr im Kader stehen: Nejmeddin Daghfous ist im Winter zum Zweitligisten VfR Aalen gewechselt, Stefan Bell und Yunus Malli haben sich ihre Plätze bei den Profis erarbeitet. Außerdem, sagt Martin Schmidt, sei die Spielanlage des OFC „eine große Herausforderung für eine U23 und auch eine Herausforderung für den Trainer, spezielle Lösungen zu finden“. Wie die Hessen auftreten, verrät der Blick aufs Torverhältnis: Nur 23 Gegentreffer bescheinigen dem Tabellenzwölften eine starke Defensivleistung. „Die stehen hinten sehr sicher und sehr strukturiert“, sagt Schmidt; ein Eindruck, den Kotrainer Peter Perchtold nach der Beobachtung der Partie gegen die SGS Großaspach bestätigte. Und dann kommen die langen Bälle nach vorne. „Das ist gut für uns“, sagt Martin Schmidt – gerade weil dies nicht die bevorzugte Herangehensweise seiner eigenen Elf sei. In solchen Spielen könnten seine jungen Spieler mehr lernen, als wenn sie nur gegen andere U23-Teams antreten würde, die alle auf spielerische Elemente setzen. Statistik widerspricht subjektiven Eindrücken Weniger kritisch als noch vor einer Woche beurteilt der Schweizer inzwischen die torlosen Auftritte seiner Mannschaft gegen Waldhof Mannheim und die SGS. Das Unentschieden gegen die Mannheimer erweise sich inzwischen als wertvolles Ergebnis, „wenn man sieht, wie sie nach der Winterpause gepunktet und jetzt eben auch den Tabellenführer geschlagen haben“. Und die Großaspach-Partie, nach der Schmidt angekündigt hatte, sein Hals werde im Verlauf der folgenden Stunden eher an- als abschwellen, hat durch die Analysedaten eine völlig neue Wertigkeit erfahren. „Wir lagen in allen Schlüsselfaktoren vorne“, berichtet er. Beispiele: 606:380 Pässe, 59 Prozent Ballbesitz, die meisten Zweikämpfe gewonnen, höhere Laufleistung, bei den schnellen Läufen ein Plus von einem Kilometer... Mit den subjektiven Eindrücken nicht nur des Trainers unmittelbar nach der Partie ist dies wenig deckungsgleich. Was also besagt die Statistik? Letztlich vor allem, dass es dem Gegner gelungen war, mit weniger Aufwand genauso viele Punkte zu holen. Damit das am Dienstagabend nicht passiert, muss die Mainzer Defensive so arbeiten wie in den vergangenen Monaten, in denen die 05er in acht von neun Partien ohne Gegentor blieben. Und dann müsste nur noch vorne wenigstens ein Ball den Weg über die Torlinie finden. Alle Artikel von Fußball (Amateure)