PHE | 14.04.14 „Der liebe Gott lag völlig daneben“ Ein Nachruf zum Tod von Nanni Quast. Sie war für die Menschen da: Marianne "Nanni" Quast. | Sportbund Rheinhessen Mainz. Sie war Gründungsmitglied des SC Lerchenberg. Sie war über Jahrzehnte hinweg in verschiedenen Funktionen für den Sportbund Rheinhessen tätig und längst dessen Ehrenmitglied. Sie war unter anderem Trägerin der Sportplakette der Stadt Mainz, der Verdienstmedaille des Landes Rheinland-Pfalz, der Ehrenplakette des Landessportbundes und der Sportplakette des Landes. „Vor allem aber war sie eine unglaubliche Frau“, sagt Magnus Schneider, der Präsident des rheinhessischen Sportbundes über Marianne „Nanni“ Quast. Nicht die Daten, was sie von wann bis wann gemacht habe, seien entscheidend. „Alle Ämter und Auszeichnungen können nicht annähernd ihre Strahlkraft charakterisieren, ihr ergreifendes, wärmendes, fürsorgliches Wesen.“ Die gelernte Sportlehrerin gehörte vor genau 50 Jahren zu den ersten Absolventinnen der damals neu geschaffenen Übungsleiterausbildung in Rheinhessen; Jazztanz wäre ohne ihr Engagement im jüngsten Mainzer Stadtteil vermutlich ein Fremdwort. „Meine Mutter ist schon bei Nanni in die Tanzstunde gegangen“, sagt Schneider. Ihre zahlreichen Freunde und Bekannten, daran erinnert der Sportbund in seinem Nachruf, kamen stets in den Genuss individueller Weihnachtspräsente. „Bei unseren Weihnachtsfeiern hat sie immer an alle gedacht“, erzählt Magnus Schneider, der die vielseitig interessierte und engagierte Nanni Quast seit mehr als 30 Jahren kannte. „Für jeden hatte sie ein handgeschriebenes, liebevoll verpacktes Gedicht dabei“ – auch dies Ausdruck von Nanni Quasts Herzlichkeit. „Nanni war eine Frau, die nie im Vordergrund stehen wollte, sondern Basisarbeit geleistet hat“, blickt Schneider dankbar zurück. „Sie war schon über 70. Da ist sie noch bei unserer Benefiz-Veranstaltung, dem „Lebenslauf“ stundenlang mit der Sammelbüchse herumgelaufen, um Passanten um Spenden zu bitten.“ Nanni Quast habe die Gabe gehabt, immer positiv und wohlgemut auf Menschen zuzugehen. „Und sie war für die Menschen da. Es macht mich unendlich traurig, dass sie jetzt nicht mehr da ist.“ „Der liebe Gott“, sagt Scheider, „holt manchmal die Verkehrten. In diesem Fall lag er völlig daneben.“ Nanni Quast starb 75-jährig nach langer, schwerer Krankheit am vorvergangenen Sonntag. Die Trauerfeier mit anschließender Beisetzung findet am Dienstag, 13 Uhr, auf dem Bezirksfriedhof West in Drais statt. Alle Artikel von Sonstige Sportarten