Bundesliga | Christian Karn | 23.03.14 Coach ärgert sich übers 17. Inning Mainz Athletics gewinnen Doubleheader gegen Haar Disciples, aber Ulli Wermuth wird laut. Doppelsieg im Doubleheader für Julius Soann und die A's | Tanja Szidat Gonsenheim. Zwei hohe Siege – 9:1 und 16:8 – gegen einen jedes Jahr unangenehmen Gegner, das klingt eigentlich gut. Und trotzdem wurde Coach Ulli Wermuth laut nach den beiden Vorbereitungsspielen der Mainz Athletics gegen den Bundesliga-Konkurrenten Haar Disciples, der allerdings ohne seine beiden besten Pitcher angereist war. „Um das Spiel herum, in der internen Organisation müssen wir Dinge verbessern“, erläuterte der A's-Coach seine deutliche Ansprache. „Und wir müssen die Spiele konzentriert und konsequent zu Ende spielen.“ Die Defense macht nicht mit Das 17. Inning des Nachmittags hatte Wermuth überhaupt nicht gefallen. In der Offensive hatten die A's gerade von 10:4 auf 13:4 erhöht, Wermuth daraufhin noch einmal den Pitcher gewechselt. „Manuel Möller war lange auf der Bank, kommt dann rein, wirft sofort Strikes und dann macht die Defense nicht mit“, ärgerte sich der Coach. „Wenn er im Stich gelassen wird, wackelt der Pitcher natürlich auch irgendwann.“ Vier Runs scorten die Disciples in diesem achten Inning des zweiten Spiels. „In der Vorbereitung darf das passieren“, sagte Wermuth, „aber gegen die Konkurrenten aus Heidenheim oder Regensburg wäre das der Genickbrecher. Das darf nicht sein. Egal, wie lange wir schon auf dem Platz waren, egal, wie früh wir aufgestanden sind: Im siebten bis neunten Inning müssen wir unseren besten Baseball spielen.“ Vorfreude aufs Abendessen Gleichzeitig freute sich die Mannschaft im Dugout lautstark auf ihr Abendessen. „Die Stimmung ist gut“, sagte Wermuth. „Ich weiß: Die Spieler können deutliche Worte einschätzen. Heute war der Zeitpunkt, um laut zu werden. Das kommt bei mir nicht oft vor.“ Spielerisch waren die A's vor jenem missratenen Inning gut. Pitcher Jan-Niclas Stöcklin kassierte zwar sofort den Rückstand, „aber dass ein Pitcher nicht vom ersten Moment an voll da ist, ist okay“, urteilte Wermuth. „Wichtig war, dass wir sofort wieder rausgekommen sind und gekontert haben.“ Acht Hits waren nicht genug Mit vier Runs im ersten Inning, darunter dem klassischen Julius-Spann-Leftfield-Homerun, der drei Punkte brachte. Im vierten, sechsten und siebten Inning legten die A's insgesamt fünf Runs nach, während die Defensive so gut wie nichts zuließ: Im zweiten bis fünften Inning kam exakt ein Gegenspieler auf eine Base – er wurde von einem Pitch getroffen. „Offensiv waren wir nicht effektiv. Gegen einen jungen, unerfahrenen Pitcher müssen wir mehr als diese acht Hits schaffen. Wir haben ihm durch Unkonzentriertheiten die Chance gegeben, ein Baseballspiel zu machen, anstatt vermöbelt zu werden.“ Im zweiten Spiel klappte das wesentlich besser. Marcel Raab schlug im Hagel einen Homerun, fast jeder Angreifer schlug den Ball zumindest gegen den Zaun. „Viele lange Doubles in die Lücken“, sagte Wermuth, „gap to gap, von Lücke zu Lücke, das ist es, was wir wollen. Durch die Bank waren jetzt alle gut am Ball. Das war sehr erfreulich.“ Am kommenden Wochenende empfangen die A's die HSV Stealers zu den letzten drei Testspielen. „Das wird die Härteprobe“, sagte Wermuth. Alle Artikel von Baseball