Burkardt steht jetzt doch im Kader
Mainz. Jonathan Burkardt kann keinen Urlaub machen. Bundestrainer Julian Nagelsmann hat dem Stürmer des FSV Mainz 05 für das Final-Four-Turnier der Nations League nachnominiert. Der Grund: Angelo Stiller vom DFB-Pokalsieger VfB Stuttgart muss wegen einer Bänderverletzung im Sprunggelenk passen. Damit stehen wie schon in den Viertelfinalspielen gegen Italien zwei Mainzer im Kader, Nadiem Amiri gehört zur Mittelfeldbesetzung.
Ursprünglich hatte Nagelsmann den erfolgreichsten deutschen Torschützen der abgelaufenen Bundesligasaison nicht für die Spiele gegen Portugal berufen. Eine Begründung für diesen Verzicht, der umso überraschender war, als in Tim Kleindienst der zweitbeste Torjäger ausfällt, lieferte er etwas später nach: „Er hat bei uns nicht immer überzeugt.“ DFB-Sportdirektor Rudi Völler sprach von „ein bisschen durchwachsenen Leistungen“.
Burkardt war im März in den Testspielen gegen Bosnien-Herzegowina und die Niederlande zu seinen ersten Einsätzen als Einwechselspieler gekommen. Im ersten Spiel gegen Italien stand er von Beginn an (und bis zur Pause) auf dem Platz.
Nur ein Feldtor hinter Kane
Die in der Bundesliga erzielte Quote sprach auch jetzt für den 24-Jährigen. Mehr als dessen 18 Treffer hatten lediglich Harry Kane (26), Serhou Guirassy und Patrik Schick (je 21) erzielt. An fünfter Stelle des Rankings steht Kleindienst (16), Nick Woltemade kam auf zwölf, Deniz Undav nach einer mittelmäßigen Saison auf neun Tore. Der Mainzer benötigte von allen DFB-Kandidaten zudem die wenigsten Minuten für einen erfolgreichen Abschluss, er traf im Schnitt alle 117 Minuten.
Zieht man die verwandelten Strafstöße ab und reduziert die Ausbeute auf Treffer aus dem Spiel heraus, sitzt Burkardt dem Engländer im Nacken: Für Kane bleiben dann 17 Tore, für den Mainzer 16.
Die deutsche Mannschaft spielt am Mittwoch, 4. Juni, in München gegen Portugal, der Sieger trifft am folgenden Sonntag in Stuttgart auf Spanien oder Frankreich.