Bestimmt gibt es wichtigere Aspekte rund um die 0:1-Niederlage der U23 des FSV Mainz 05 bei Hansa Rostock als diesen. Aber: Vor drei Wochen hatte der „kicker“ auf seinen Online-Seiten Julian Derstroff mit der Gabe der Omnipräsenz bedacht und ihn in der Startelf der Mainzer bei den Stuttgarter Kickers gesehen, derweil besagter Spieler sich gerade 200 Kilometer entfernt in der Coface-Arena mit den 05-Profis auf die Bundesligapartie gegen den VfL Wolfsburg vorbereitet. Das verwunderte sehr, mochte aber als einmalige Wahrnehmungsstörung durchgehen.

An diesem Samstag allerdings legte das sogenannte Fachmagazin nach und schrieb Philipp Klement als Zehner in die Anfangsaufstellung der U23 in Rostock – so war es auch noch zu lesen, als längst der Spielbericht online gegangen war. Tatsächlich aber hatte Klement sich am Donnerstag im Profi-Training einen Muskelfaserriss zugezogen. Und Sandro Schwarz, der Trainer des Drittligateams, versicherte an Eides statt, den Verletzten in Rostock nicht auf dem Platz gesehen zu haben.

Womit an dieser Stelle die Frage erlaubt sein muss: „kicker“-„Fachmagazin“, seid ihr eigentlich völlig bescheuert? Trinkt ihr während der Arbeitszeit? Oder kann es sein, dass ihr einfach die Aufstellung der Vorwoche an eine Dartscheibe hängt, mit Pfeilen danach werft, und jene Namen streicht, die ihr zufällig trefft? Ja? Und diesmal habt ihr alle danebengeworfen? Dumm, kann aber mal passieren.

Oder habt ihr einen Mitarbeiter vor Ort, der in der Zentrale anruft und die auf dem Platz stehenden Spieler beschreibt? Und der Angerufene muss anhand der verbalen Phantombilder die Aufstellungen basteln? Echt? Okay, dann wollen wir nichts gesagt haben. Das hätte schließlich jedem passieren können, Charmaine Häusl mit Philipp Klement zu verwechseln.