Regionalliga | Guido Steinacker | 11.05.14

Bei Stocktechnik und Körpereinsatz dem Gegner unterlegen

Der Heimauftakt zum zweiten Teil der Feldsaison verlief nicht gerade nach Wunsch: Nach einer in der ersten Halbzeit deutlich unterlegenen Vorstellung beim 1:2 (0:2) gegen Tabellenführer TEC Darmstadt muss Hockey-Regionalligist TSV Schott Mainz sich vorerst einmal nach unten orientieren.
Erst in der zweiten Halbzeit kamen die Schottler (r. Simon Thür) einige Male gefährlich im Schusskreis an den Ball und verdienten sich damit den Anschlusstreffer, der aber zu spät fiel.
Erst in der zweiten Halbzeit kamen die Schottler (r. Simon Thür) einige Male gefährlich im Schusskreis an den Ball und verdienten sich damit den Anschlusstreffer, der aber zu spät fiel. | Guido Steinacker
Wie hier bei Simon Jacob war der Ball meist so schnell wieder weg wie er erobert war. So kam in der ersten Halbzeit kaum ein Spiel nach vorne zustande.
Wie hier bei Simon Jacob war der Ball meist so schnell wieder weg wie er erobert war. So kam in der ersten Halbzeit kaum ein Spiel nach vorne zustande. | Guido Steinacker
Maximilian Roth (r.) und der spätere Torschütze Florian Huber (l.) bearbeiten TSC-Verteidiger Fritz Grospietsch.
Maximilian Roth (r.) und der spätere Torschütze Florian Huber (l.) bearbeiten TSC-Verteidiger Fritz Grospietsch. | Guido Steinacker
Den Konter zum entscheidenden 0:3 gönnte der TSV den Darmstädtern in der zweiten Halbzeit nicht, dafür gelang sechs Minuten vor dem Ende Florian Huber (l.) der Anschlusstreffer zum 1:2.
Den Konter zum entscheidenden 0:3 gönnte der TSV den Darmstädtern in der zweiten Halbzeit nicht, dafür gelang sechs Minuten vor dem Ende Florian Huber (l.) der Anschlusstreffer zum 1:2. | Guido Steinacker

Mainz. So schnell kann es gehen in einer kleinen Achterliga. „Wir müssen jetzt schauen, Punkte gegen den Abstieg einzufahren“, lautet die Konsequenz, die Kai Stieglitz aus dem ersten Punktspielauftritt mit seinen Hockeymännern des TSV Schott Mainz zog. Dabei waren der Trainer und sein Regionalligateam mit der Chance in den Feldrunden-Auftakt gegen Tabellenführer TEC Darmstadt gegangen, zum drei Punkte besser dastehenden Ersten aufzuschließen und sich so selbst als Spitzenteam der Liga zu empfehlen.

Durch das verdiente 1:2 (0:2) gegen die Darmstädter steht der TSV nun jedoch mit seinen zehn Punkten aus sechs Partien am Ende des Mittelfeldes auf Platz fünf. Mit reichlich Luft von fünf Punkten Vorsprung allerdings auf den Sechsten HG Nürnberg. Dem war die Mannschaft wiederum im Rahmen der Vorbereitung beim Osterturnier jüngst erst unterlegen. Das nach dem augenblicklichen Tabellenbild übertrieben besorgt klingende Resümee von Stieglitz hat also durchaus seinen realen Ansatz – vor allem, wenn man die erste Halbzeit gegen die Darmstädter zugrunde legt.

Bei der Stocktechnik und im Zweikampf unterlegen

Es war eine Partie jener Art, wie sie seine Mannschaft auch in der Vorbereitung hin und wieder abgeliefert hatte. „Das war vor der Pause bei der Stocktechnik und im Zweikampf bestenfalls 70 Prozent“, sagte der Trainer. Schlechte Zuspiele, schlechte Ballverteidigung, das machte unzählige schnelle Ballverluste, meist noch in der Nähe der Mittellinie. Vor dem Darmstädter Tor tat sich deshalb in der ersten Hälfte fast gar nichts. Ganz anders der TEC: „Darmstadt hat das vorgemacht, was wir uns vorgenommen hatten: sicheres Hockey, das Spiel gut verlagern und den Gegner laufen lassen“, betonte Stieglitz.

Entsprechend ergaben sich schnell hochkarätige Gelegenheiten für die Gäste. Gleich die erste Strafecke nutze der TEC zum Führungstreffer durch Julius Liessem (8.). Das Bild blieb danach unverändert, Marius Wassermeyer (31.) erhöhte kurz vor der Pause zur verdienten Zwei-Tore-Führung des Tabellenführers.

TEC zog sich zurück

Deutlich besser stellte sich das Bild aus Mainzer Sicht nach dem Seitenwechsel dar. Nach und nach übernahmen die Schottler den Raum, wurden im letzten Spielviertel dann sogar öfter mit dem Ball am Schläger im Schusskreis gesehen, zwei nicht genutzte Strafecken sprangen dabei zunächst heraus. Für Stieglitz allerdings nicht vornehmlich das Verdienst seiner Mannschaft. „Die Darmstädter haben sich bewusst zurückgezogen um uns das Spiel zu überlassen und den Konter um 0:3 zu setzen“, erläuterte der Trainer. Den Plan wusste der TSV aber immerhin zu durchkreuzen, es blieb bei zwei, drei brenzligen Situationen vor dem Tor von Keeper Tobias Jordan, die dieser und seine Vorderleute zu klären wussten.

Erst in der 64. Minute konnten die Mainzer dann aber dafür sorgen, dass der Spielstand noch einmal eng wurde. Florian Huber verlängert einen hereingeschlagenen Ball zum 1:2 ins Tor. Die Darmstädter wussten die Partie anschließend allerdings so gut zu kontrollieren, dass der TSV keine Gelegenheit mehr zum Ausgleich erhielt. Der TEC, der selbst am meisten darüber staunt, dass er trotz des Verlustes des Trainers und als Aufsteiger die Tabellenspitze besetzt, wartet weiter auf den ersten Bezwinger in dieser Feldrunde.

TSV Schott Mainz: Tobias Jordan - Bastian Kirsch, Simon Jacob, Yannick Büchting, Alexander Hemmersbach, Christoph Franik, Marvin Graf, Phil Rügner, Florian Huber, Matthias Knierim, Maximilian Roth, Paul Hüttemann, Simon Thür, Till Lenz, Tobias Hartmann.

Alle Artikel von Hockey