Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 03.02.2024

Aufbruch jetzt!

Gegen Werder Bremen muss der FSV Mainz 05 die neue Zuversicht nutzen, die unter anderem die Neuverpflichtungen geschürt haben. Sportvorstand Christian Heidel appelliert an die ganze Stadt, die Mannschaft zu unterstützen.
Solche Posen sollten die 05er am Samstag mindestens einmal mehr zeigen als Werder Bremen.
Solche Posen sollten die 05er am Samstag mindestens einmal mehr zeigen als Werder Bremen. | Eva Willwacher

Mainz. Ein Punkt aus den ersten beiden Spielen nach der Winterpause war nicht das, was Spieler, Verantwortliche und Fans des FSV Mainz 05 erwartet hatten. Und schon gar nicht das, was sie gebraucht hätten, um den Anschluss ans hintere Mittelfeld zu wahren. Doch bevor sich nach dem 0:1 in Frankfurt die Tristesse wie eine dunkle Decke über dem Bundesligisten ausbreitete, hat der Verein gegengesteuert: Die Verpflichtungen von Jessic Ngankam und vor allem Nadiem Amiri unter der Woche wecken enorme Hoffnungen, die lahmende Offensive in Schwung zu bringen.

Und während sich die Stimmung im Gästeblock nach der Niederlage im Waldstadion zwischen Schockstarre, Resignation und Wut bewegte, sicherten am Donnerstagabend beim Fanabend in der VIP-Lounge der heimischen Arena rund 800 Anhänger mit Standing Ovations der Mannschaft ihre Unterstützung zu. Viel mehr Impulse von außen kann es für eine Kehrtwende, für den Auftakt einer Aufholjagd nicht geben.

Niederlage ließe Hoffnung verpuffen

Jetzt ist es an Trainern und Spielern, diesen Schwung in die Spiele gegen Werder Bremen am Samstag (15.30 Uhr) und gegen Union Berlin am Mittwoch (18.30 Uhr) mitzunehmen. Mit einer Niederlage gegen die Bremer würde die gerade entfachte Aufbruchstimmung verpuffen, eine Pleite gegen Union ließe es wahrscheinlicher werden, nur noch um den Relegationsplatz zu spielen, nicht mehr um den direkten Klassenverbleib.

Dass Jan Siewert diese Begegnungen nicht zu Do-or-die-Spielen erklärt, ist verständlich. „Jede Partie bietet die Möglichkeit zum Turnaround-Spiel“, sagt er zurückhaltend. Was hätte er davon, zum jetzigen Zeitpunkt Endspiele auszurufen? Schlimmstenfalls trüge dies dazu bei, die Hoffnungslosigkeit zu schüren – wer Endspiele verliert, kann das nicht mehr gutmachen.

Zweikämpfe bejubeln

Auch Christian Heidel spricht nicht davon, dass bis Mitte nächster Woche sechs Punkte Pflicht sind, der Sportvorstand hebt die Bedeutung der beiden Heimspiele jedoch hervor. „Ich weiß nicht, wie man Wichtigkeit misst, aber das sind zentrale Spiele. Wenn wir beide Male nicht erfolgreich sind, müssen wir uns um andere Dinge Gedanken machen. Sollten wir beide gewinnen, haben wir eine gute Chance, ganz aus dem Abstiegskampf herauszukommen.“

Er sei überzeugt, dass jeder einzelne Spieler verstanden habe, worum es geht, sagt Heidel. „Ich kann nicht versprechen, dass alles klappt, aber ich kann versprechen, dass die Mannschaft alles probiert und dann muss schon der erste Zweikampf bejubelt werden“, appelliert er an die Fans, das Stadion zu füllen und eine Atmosphäre zu schaffen, wie sie den 05ern in prekären Situationen schon häufiger geholfen hat.

„Werder muss gegen eine ganze Stadt spielen“, sagt Heidel, „und unsere Spieler müssen spüren, dass ganz Mainz in der Bundesliga spielen will. Dann bin ich mir sicher, dass wir die Chance haben, den Abstieg abzuwenden.“

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