Rainer Stauber | 11.04.14 Auf Knien in die Schule Die Belgier bezeichnen das wunderschöne Gent auch als stolze Stadt, was in der Historie begründet liegt. An diesem Wochenende hoffen die Mainzer Ruderer dort auf ebenso stolze Leistungen, war der Saisonauftakt in Leipzig doch rundum vielversprechend. Mainz/Gent. „Robert, hol schon mal den Wagen”. Als SPORTAUSMAINZ den Cheftrainer des Landesleistungszentrums der Ruderer, Robert Sens, am Telefon erreicht, war der 36-Jährige drauf und dran, diesen Auftrag auszuführen. Die Logistik muss schließlich stehen, und die Boote der Trainingsgruppe am Mainzer Winterhafen wollen ja auch transportiert werden. An diesem Wochenende sind die Mainzer in Flandern unterwegs, in der Keltenstadt Gent am Zusammenfluss von Schelde und Leie. Feinschliff für KölnBei den Internationalen Junioren-Meisterschaften von Belgien sowie den Flämischen Internationalen der Senioren steht Sens nahezu die komplette Mainzer Trainingsgruppe zur Verfügung, lediglich Lea-Katlen Kühne fehlt in Flandern. „Für uns ist das ein sehr willkommener Wettkampf als weitere Vorbereitung auf die Deutschen Kleinboot-Meisterschaften in Köln“, sagte Sens. „Das ist ein schönes internationales Starterfeld mit starken Holländern, Briten und Belgiern.“ Eine günstige Gelegenheit also, nach dem gelungenen Saisonauftakt bei der Frühjahrslangstrecke in Leipzig weiter am Feinschliff zu arbeiten, um Ende April in der Domstadt in Topform aufs Wasser zu gehen.Dass die Form schon nahezu spitze ist, haben die Athleten des Mainzer Rudervereins bereits bei der Saisonpremiere eindrucksvoll untermauert. „Leipzig war ein starker Auftakt. Wenn es so weiter geht, was allerdings schwierig wird, können wir uns auf eine sehr gute Saison freuen“, blickt Sens mit Zuversicht voraus. Wohl wissend, dass die nationalen Titelkämpfe in Köln der Gradmesser werden und es weiterhin viel Arbeit gibt.„MoMo“ hinterlässt mächtig EindruckVor allem Moritz Moos hat den Landestrainer nachhaltig beeindruckt. Der Junioren-Weltmeister des Vorjahres legte bereits in Leipzig eine überragende Leistung ab, das Abitur scheint er einfach mal so nebenher gebaut zu haben. „Das hat ihn offenbar nicht großartig gestört. Normalerweise müssten wir zu den Lehrern hingehen und ihnen auf Knien danken“, schmunzelte Sens. Ein Schulbesuch in Mainz? Den kann man dann getrost auch ohne Wagen stemmen. Alle Artikel von Rudern