Neuwied. Nach der überragenden Landesmeisterschaft im vergangenen Jahr in Zweibrücken litt die diesjährige Auflage in Neuwied etwas unter Teilnehmer- und Zuschauermangel. Einige Reiter hatten den Weg Richtung Rheinland gar nicht angetreten, die Starterfelder waren deutlich kleiner als im vergangenen Jahr.

In der Meisterschaft der Ponydressurreiter jedoch stellt der rheinland-pfälzische Landesverband im Vergleich zu den benachbarten Hessen oder Saarländern, die am selben Wochenende ihre Meister ermittelten, ein recht großes Kontingent. 13 Ponydressurreiter bis 16 Jahre traten an und der Favorit und Titelverteidiger stand am Ende vorne: Raphael Netz gewann seinen zweiten Meistertitel.

Netz lässt sein Kaderpony zu Hause

Nach den Sichtungen zur Europameisterschaft, die der Bundeskaderreiter vom RFV Mainz-Gonsenheim bestritten hat, durfte sein Kaderpony „Schierensee’s Don‘t Do It“ am vergangenen Wochenende zuhause bleiben. Doch auch die „zweite Garde“ machte ihre Sache gut: Skyliner und Very Hot, der vom selben Gestüt wie Don’t Do It kommt, führten die ersten beiden Wertungen an. Meisterschaftspony Skyliner ging schließlich die finale Kür zu den bewährten Klängen aus „Der Hobbit“ und irischer Drum-Musik und erhielt auch hier die höchste Prozentzahl des Teilnehmerfeldes.

Durchgängig hinter Raphael Netz platzierte sich Julia Runkel (RZV Jugenheim) mit ihrem Fuchspony Lucky Luke. Der zwölfjährige Wallach hatte ihr bei den vergangenen wichtigen Turnieren schon öfter mit seiner Schreckhaftigkeit einen Strich durch die Rechnung gemacht, doch dieses Mal gab es drei feine Runden – gemeinsam mit Raphael Netz und der drittplatzierten Paula Braun (Frankenthal) wurde Julia Runkel für die Deutsche Jugendmeisterschaft im August in Zeiskam nominiert.

Runkel in der Juniorenwertung Dritte

Christina Fuchs (RFV Mainz-Gonsenheim) beendete die Meisterschaft auf Rang acht, Antonia Piechotka (RFV Laubenheimer Hof) und ihr Crack P hatten kein gutes Wochenende erwischt und bildeten das Schlusslicht. Neben dem Vize-Titel bei den Ponyreitern gab es in der Juniorenwertung für Julia Runkel zudem die Bronzemedaille. Mit Sonnenreiter OLD, den sie seit Anfang des Jahres im Stall hat, behauptete sie sich bei ihrer ersten gemeinsamen Meisterschaft auf Rang drei und feierte damit einen gelungenen Einstand in der Junioren-Tour.

Anabell Gutjahr (RV Mainz-Süd) hatte ebenfalls tolle Momente mit dem neunjährigen Sinatra, doch die immer wieder auftretenden Patzer ließen sie nicht über Rang sechs hinauskommen. In der Juniorenmeisterschaft der Springreiter vertraten Lisa Sieben und Angelina Kohl den RFV Mainz-Gonsenheim, am Ende lagen sie auf den Plätzen fünf und acht. Eva Schaab

Die Autorin ist Redakteurin des „Pferdesport Journal“.