Rainer Stauber | 14.05.14

Abflug Richtung Zukunft

48 Adler, zwei Ziele: Die American-Footballer der Golden Eagles aus Mainz wollen zunächst in der Oberliga bestehen, um dann nach Höherem zu streben.
Die Golden Eagles aus Mainz wollen in dieser Saison wieder kräftig zupacken und sich als Team neu finden.
Die Golden Eagles aus Mainz wollen in dieser Saison wieder kräftig zupacken und sich als Team neu finden. | privat
Gruppenbild mit Dame: Rund 50 Spieler umfasst der aktuelle Adlerhorst in Mainz-Mombach.
Gruppenbild mit Dame: Rund 50 Spieler umfasst der aktuelle Adlerhorst in Mainz-Mombach. | privat

Mainz. Wenn Steelers, Hornets, Raiders, Stampers oder Redskins aufeinandertreffen heißt es: Es ist American-Football-Zeit! Mitten durch diesen Pulk der starken Männer fliegen die Mainz Golden Eagles, die in dieser Saison in der Oberliga Mitte aufs Feld gehen und vor allem ein Ziel haben: die Klasse zu halten und sich dann Schritt für Schritt nach oben zu orientieren. Denn oben, da waren die stolzen Adler ja schon mal, doch das ist lange her.

„Wir wollen mittelfristig in die Regionalliga aufsteigen“, erklärt Teamsprecher Yves Kobilke, der allerdings auch weiß, dass auf dem Weg dorthin noch so manches Feld zu beackern sein wird. „Zunächst müssen wir sehen, dass wir nicht absteigen. Das wird schwer genug“, sagte Kobilke. Die Mainzer Adler müssen sich zudem erstmal wieder als Team finden, nachdem es vor der Saison einen Trainerwechsel gegeben hat. So werden die Golden Eagles nun von Leo Chavez-Weyand betreut, der vom Defense-Coach zum Head-Coach aufsteigt. Der Ur-Mainzer löste den bisherigen Trainer Lyndon Johnson ab.

Offensivkraft als starkes Pfund

Gespickt mit ausschließlich einheimischen Spielern bauen die Eagles vor allem auf ihre eingespielte Offenseline. „Die Vorblocker spielen schon seit Jahren zusammen und bilden eine homogene Einheit“, ist Kobilke zuversichtlich, dass sich die Mainzer Footballer in der Oberliga behaupten werden. Auch wenn die Konkurrenz vielerorts mit der Erfahrung und Stärke amerikanischer Spieler aufwartet, die sich im Mainzer Team derzeit nicht finden. „Doch kein Gegner ist unschlagbar“, erklärt der Teamsprecher forsch.

Der Saisonauftakt am Wochenende ging allerdings schief: Bei den Hanau Hornets gab es eine 12:28-Niederlage. Kobilke: „Das war eher durchwachsen. Uns fehlt es noch an Tiefe und Erfahrung.“ Das soll beim nächsten Duell in knapp zwei Wochen bei den Trier Stampers schon deutlich besser werden, ehe die Mainz Golden Eagles am 1. Juni zum Heimdebüt die Saarland Steelers auf der Bezirkssportanlage in Mombach empfangen. „Da wollen wir uns den eigenen Fans in Bestform präsentieren“, kündigt der Teamsprecher an. Head-Coach Chavez-Weyand wird das gerne hören.

Stolz auf goldene Zeiten

Nicht ohne Stolz blicken die Mainzer Adler auf deutlich goldenere Zeiten zurück. So rückten die Footballer einst in die Riege der deutschen Spitzenteams vor. 1982 gegründet, erreichten die Eagles 1987 gar die Play-off-Spiele um die nationale Meisterschaft. Dort scheiterten sie dann aber mit 6:28 an den Ansbach Grizzlies in der Wildcard-Runde. Was folgte, war ein Jahr später der Abstieg aus der Ersten Liga und eine alljährliche Achterbahnfahrt durch die diversen Klassen. 2001 schlossen sich die Golden Eagles schließlich als Zweitligist dem TSV Schott Mainz an. Nun also Oberliga: Dort wollen die Adler sich neuen Schwung holen, um dann möglichst bald abheben zu können. Flugrichtung Regionalliga.

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