Bundesliga | Peter H. Eisenhuth | 25.07.25 Sieb lässt abtropfen NEUES AUS HOPFGARTEN (5) | Mit 5:0 (4:0) gewinnt der FSV Mainz 05 sein Testspiel im Trainingslager gegen den österreichischen Regionalligisten SV Seekirchen. Trainer Bo Henriksen wirkte hinterher etwas mürrisch, sprach von einem „okayen Spiel“, mochte aber nicht allzu unzufrieden wirken. Begeisterung sieht anders aus, konnte man von den auf die zweite Halbzeit wartenden 05-Akteure aber auch nicht verlangen. | Karl Reichwein Aus dem Trainingslager des FSV Mainz 05 berichtet Peter H. Eisenhuth. Kössen. Der Stadionsprecher war schon vor dem Anpfiff euphorisiert. Ein „absolutes Spitzenspiel“ kündigte er an, von einem „wunderbaren Fußballnachmittag“ schwärmte er, bevor der erste Spieler gegen den Ball trat. Was die rund 1000 Zuschauer in der Kaiserwinkl-Arena in Kössen dann zu sehen bekamen, enthielt einige sehenswerte Aktionen, war alles in allem aber nur „okay“, wie Bo Henriksen sagte. Mit 5:0 (4:0) gewann der FSV Mainz 05 sein Testspiel gegen den österreichischen Regionalligisten SV Seekirchen, den ersten Kick während des Trainingslagers in Tirol. „Ein schwieriges Spiel um zu glänzen“, sagte der etwas mürrisch wirkende Trainer. „Normalerweise müssen wir zehnmal besser sein als dieser Gegner. Aber auf diesem Level kann man keine Weltklasseleistung bringen.“ Um einen echten Eindruck vom Leistungsstand seiner Akteure zu bekommen, werde die am nächsten Dienstag stattfindende Partie gegen den Premier-League-Klub Crystal Palace dienen. Widmer trifft zweimal Wie schon bei der SpVgg Ingelheim zum Auftakt ihrer Vorbereitungspartien fehlte nicht viel, und der Bundesligist wäre in Rückstand geraten. Die Seekirchener kamen in der Anfangsviertelstunde zu einigen vielversprechenden Kontern, brachten sie aber nicht zu Ende. Nach einem Fehlpass von Kaishu Sano am eigenen Strafraum schloss Fabian Neumayr direkt ab; Torwart Lasse Rieß hielt den Flachschuss sicher fest. Die größte Gelegenheit der Österreicher – nach einem Tiefenpass durchs Zentrum war Neumayr bereits an Rieß vorbei – vereitelte Dominik Kohr am kurzen Pfosten. Im Gegenzug startete Armindo Sieb auf dem rechten Flügel, passte flach in den Sechzehner, und Silvan Widmer verwertete den Ball zum 1:0 (14.). Acht Minuten später traf der Kapitän ein zweites Mal, diesmal per Kopf nach einer Ecke von Nadiem Amiri. Ein Hauch von Gonsenheim Danach trug sich das Geschehen fast nur noch in der Hälfte des Regionalligisten zu. Sieb legte mit der Hacke für Hyun-seok Hong auf, Torwart Severin Heuberger lenkte den Ball mit beiden Fäusten über die Latte. Ben Bobzien hätte nach Ballgewinn und Antritt frei vor dem Keeper selbst abschließen können, legte aber quer zu Amiri, der zum 3:0 einschob (34.). Den vierten Treffer bereitete Innenverteidiger Stefan Bell als Flügelstürmer mit einem flachen Zuspiel in die Mitte vor, Sieb musste nur noch abtropfen lassen (43.). An den Kräfteverhältnissen änderte sich nach der Pause nicht mehr viel. Die Mainzer eröffneten den Durchgang druckvoll und mit einer Hereingabe, an der Phillipp Mwene knapp vorbeirutschte. Auf der anderen Seite sorgte ein Mann mit Gonsenheimer Wurzeln für die beste Szene: Aaron Boold Volkert, dessen Vater vor 40 Jahren von Mainz nach Österreich ausgewandert war, versetzte 05-Innenverteidiger Konstantin Schopp auf der Außenbahn, sein Abschluss landete jedoch in Daniel Batz‘ Armen. Gleiber krönt Eckenvariante Schopp selbst prüfte den SVS-Keeper mit einem harten Distanzschuss, Jae-sung Lee knallte nach einem Duell mit Heuberger an den Pfosten, konnte aber weiterspielen. „Das sah im ersten Moment blöd aus, aber Jae-sung ist okay“, sagte Henriksen später. Mehr als okay war nach einer Eckenvariante der fünfte Treffer: Paul Nebel legte die Kugel zurück an die Strafraumgrenze, Daniel Gleiber nahm direkt Maß (79.). „Das Wichtigste für uns waren die Laufmeter, die wir gemacht haben“, sagte Bo Henriksen. Im Spiel und auf dem Nebenplatz. Nicht zum Einsatz kam unter anderem Nelson Weiper, was allerdings nichts mit einer eventuellen Knieverletzung zu tun gehabt habe, wie der Trainer versicherte. „Er wollte spielen, aber ich habe ihm gesagt, dass er erst zwei Trainings hatte und es viel wichtiger ist, dass er läuft. Und er ist am Morgen sehr viel gelaufen.“ Gegen Crystal Palace werde der Stürmer ebenso mitwirken wie Torwart Robin Zentner, für den die Partie gegen den SV Seekirchen nicht wichtig gewesen sei. Anzeige Anzeige Alle Artikel von Fußball (Bundesliga)